Sylvia und ich warten auf unseren Auftritt in der Veteranenklasse.

 

 

Ob wohl die Startnummer 88 unsere heutige Glückszahl ist oder sich als Schnapszahl entpuppen wird?

 

 

Rechts und links und vorne und hinten treffen wir auf buchstäblich alte Bekannte.

 

 

Und dann sind alle Augen auf Sylvia, d.h. auf MICH gerichtet,
und vor allem die blonde und sehr freundliche Frau nimmt mich ganz genau unter die Lupe.

 

 

„Sylvia, Hilfe, jetzt geht sie aber doch zu weit und will mir an die Wäsche!“

 

 

Muss ich mir diese Fummelei gefallen lassen? Sylvia meint JA!

 

 

 Jetzt geht mir ein Licht auf, warum Sylvia heute Morgen sooo darauf erpicht war,
dass ich mir meine Beisserchen gründlich putze.

 

 

Dann dürfen wir eine lächerliche Runde laufen, damit die Richterin prüfen kann, ob ich O- oder X-Beine oder
eventuell sogar Schlagseite habe. Glück gehabt: Weder das eine noch das andere!

 

 

„Debout, reste“, höre ich Sylvia sagen. Für alle, die die Französisch-Stunde geschwänzt haben,
 hier eine kleine Nachhilfe: „Steh, bleib“!

 

  

Als alter (Ausstellungs-)Hase mache ich das logo mit links.

 

 

Zwischendurch eine kleine Aufmunterung von Sylvia kann nicht schaden.

 

 

Ich stehe weiter wie eine Eins, damit man mich auch noch von der anderen Seite begutachten kann.
Das ist ja noch schlimmer als bei der Wahl des Mister Schweiz.

 

 

Jetzt ist wirklich langsam genug. Wie lange braucht denn Blondie noch?
Also ich bräuchte keine 10 Sekunden, um meine nur guten Seiten zu erkennen.

 

 

Oh, sie hat mich erhört, und … ICH werde mit Komplimenten überschüttet. Auch Blondinen haben anscheinend Geschmack;-).

Sylvia ihrerseits kämpft mal wieder mit Tränen der Freude, denn zu guter Letzt heisst es:
„Herzliche Gratulation zu diesem herrlichen Hund“, und damit ist kein anderer gemeint als ICH.

  

Mit einem V in der Tasche verlassen wir vorerst den Ring.

        

 

Glücklich und zufrieden ziehen wir uns an den Schatten zurück und verfolgen von dort aus mit
Interesse die Auftritte meiner Konkurrenten, was dauern kann.

 

 

ALLE meine Konkurrenten werden mit einem V belohnt, so dass jetzt einzig und allein die Bewegung, die Agilität und die Vitalität zählt, um den Einzug in den Ehrenring zu schaffen, d. h. unter die ersten Vier zu kommen.

 

 

Also, auf die Tube gedrückt!

 

 

Und siehe da, Frau Richterin ist uns weiterhin wohl gesinnt und somit der Meinung, dass auch wir die rote Karte für den Ehrenring verdient haben, jupiiiiii!!! Fussballfans wissen, dass eine rote Karte einen Platzverweis bedeutet. Wie gut für uns, dass die Hündeler das anders handhaben.

 

 

Nachdem die zweite Hürde geschafft ist, ziehen wir uns erneut glücklich und zufrieden für
eine längere Wartezeit zurück, denn nun sind die weiblichen Veteranen an der Reihe.

       

 

Nach der langen Mittagspause geht’s dann um die Wurst, und nun wird sich zeigen, ob sich unser nach wie vor (fast) tägliches Fahrrad-Training bezahlt macht. Nach nur 3 Runden hat die Richterin gesehen, was sie sehen will.

 

 

Während ich dem weiteren Verlauf sehr zuversichtlich entgegen fiebere, macht Sylvia trotz
 herrlichem Sonnenschein plötzlich ein Gesicht wie 7 Tage Regenwetter.

 

 

Ob ihr „In-sich-gehen“ jetzt noch etwas Positives bewirken kann?

 

 

Ich habe mein Allerbestes gegeben, und nun hat einzig und allein die Richterin zu entscheiden.

 

 

Man hört die Spannung knistern, und

 

 

dann die Erlösung:
Die Richterin kommt mit ausgestreckter Hand auf Sylvia zu und gratuliert tatsächlich ihr zu meinem V1! 

 

 

Ich habe überzeugen können und

 

 

geniesse das Privileg, mich hinter der „1“ in Siegerposition aufzustellen.

 

 

Das ist ja schöner als Weihnachten,

 

 

Ostern

 

 

und Geburtstag zusammen.

 

 

Von der Sonne und/oder vom Erfolg geblendet?

 

 

„Das haben wir doch mal wieder prima hinbekommen, nicht?“

 

 

Und das sind sie also, die vier topfit gebliebenen Veteranen:

1. ICH, Alex vom Waldacker

2. Ximba vom Wolfrain

3. Amigo vom Wisgraben

4. Bonsai vom Wisgraben

 

 

Bevor ich noch gegen die erstplazierte Veteranen-Hündin antreten darf,
gönne ich mir ein wohlverdientes Schläfchen, schnarch!

 

 

Dann geht’s in alter Frische auf in die zweitletzte Runde.

 

 

Diese Runde übernimmt ein englischer Richter, *leer schluck*. Ich gehe mal davon aus,  dass dieser englische Gentleman nicht nur etwas von Möpsen und Bulldoggen versteht, sondern auch von uns Berner Sennenhunden. „Lass’ Dich überraschen!“

 

 

Meinen geraden und festen Rücken sowie

 

 

meine durchtrainierten, strammen Schenkel sowie mein Sixpack können doch
selbst diesen Engländer nicht unbeeindruckt lassen?

    

 

Yes, yes, yes: ICH habe auch ihn überzeugt, und mein noch immer
elegant schwebendes Gangwerk ist zusätzlich ausschlaggebend

 

 

für den Titel „KBS-Veteranensieger 2010“!

 

 

„Da bist mal wieder stolz auf mich, gell?“

 

 

„Mein lieber Alex, Du weisst doch seit über 10 Jahren, dass Du immer der Beste und Grösste  für mich bist und ich Dich mit und ohne Schleifchen ganz doll lieb habe.  Aber über diesen Erfolg freue ich mich logo ganz besonders, denn er ist das Tüpfelchem auf dem i.“

 

  

Von über 200 Artgenossen unter die ersten Vier zu kommen, ist ein irres Gefühl und für Sylvia und mich längst nicht selbstverständlich.  Bei der allerletzten Runde (BOB) hat es dann nicht gereicht, womit Sylvia auch nie und nimmer gerechnet hat. Dieser Erfolg ist Werner Jufer mit seiner Sira vom Kleinholz beschieden. Herzliche Gratulation!
 

 

Das Schleifchen steht mir gut, nicht?

 

 

Ein wiederum schöner und unvergesslicher Tag liegt hinter uns, und ein grosses Dankeschön geht an die Organisatoren. Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder!

 

 

Auch freuen wir uns sehr über den von Christine Irrgang überreichten Spezialpreis „Bester Veteran“. Herzlichen Dank!

 

Zum Schluss geht noch ein Dank an Steffen Leicht (Besitzer von Casanova vom Schmiedegärtchen) und an Detlef Tabellion (Besitzer von Aslan von der Brettachquelle), die den grossen Erfolg vom Papa ihrer Rüden in vielen tollen Bildern festgehalten haben und mir diese für die Homepage zur Verfügung gestellt haben.